Michael Wiesberg zum 70. Geburtstag von Botho Strauß

Die Übermacht einer Erinnerung erleben, die den Menschen ergreift

Michael Wiesberg referierte in der BdK Berlin anlässlich des 70. Geburtstags von Botho Strauß

Michael Wiesberg referierte in der BdK Berlin anlässlich des 70. Geburtstags von Botho Strauß

Anläßlich des 70. Geburtstages des Schriftstellers und Dramatikers Botho Strauß am 2. Dezember 2014 würdigte der Publizist Michael Wiesberg (Baden-Baden) am 28. November 2014 Leben und Werk des Dichters in einem Vortrag in der Bibliothek des Konservatismus. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Strauß 1993 durch seinen im Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel abgedruckten Essay Anschwellender Bocksgesang bekannt, der weithin als ein Bekenntnis zu konservativem bzw. rechtem Denken aufgefaßt wurde.

Wiesberg, Autor des vielbeachteten Buches „Botho Strauß – Dichter der Gegen-Aufklärung“ (Antaios Verlag 2002), ging deshalb insbesondere der Frage nach, ob Botho Strauß tatsächlich als „Konservativer“, „ästhetischer Fundamentalist“ oder „Rechter“ – so die damaligen Zuschreibungen – anzusprechen sei. Ausgangspunkt für Strauß‘ Denken sei der altgriechische Begriff der Anámnesis, der „Erinnerung“ nicht nur als ein Gedenken an Vergangenes, sondern als gegenwärtige Aneignung und Verinnerlichung, als „Er-Innerung“, von ewig Gültigem begreife. Dieser Ansatz präge Strauß‘ gesamten Zugang zur Welt und sein Urteil über gegenwärtige gesellschaftliche Verhältnisse.

Strauß selbst bezeichnete dieses Denken einmal als „reaktionär“. Auch wenn Strauß nicht als „konservativ“ im Sinne eines Bewahrens von Vorfindlichem verstanden werden könne, sei eine gewisse Nähe zu Denkfiguren der „Konservativen Revolution“, der außerparlamentarischen intellektuellen Rechten der Zwischenkriegszeit, wie Armin Mohler sie in seiner gleichnamigen Arbeit beschrieben hatte, unverkennbar.

Eine Veröffentlichung des Vortrags in der Schriftenreihe ERTRÄGE ist für 2015 geplant. Bis dahin haben wir Ihnen die Beamerfolien zum Vortrag als PDF bereitgestellt.

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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