Stefan Scheil sprach zum 75. Jahrestag des deutschen Angriffs auf Polen

Ein Weltkrieg mit vielen Vätern und Vorgeschichten

Stefan Scheil

Stefan Scheil

„Die Ursachen für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sind nicht weniger komplex als jene, die zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges geführt haben. Hier wie dort wäre es unredlich, monokausalen Begründungen zu folgen, so sehr diese auch das allgemeine Geschichtsbild prägen mögen.“ Mit diesen Worten faßte Stefan Scheil, promovierter Historiker und Verfasser zahlreicher Fachbücher zu zeitgeschichtlichen Themen, seinen Vortrag „Polnische Illusionen – ein anderer Blick auf den 1. September 1939“ am 1. September 2014 in der Bibliothek des Konservatismus zusammen.

Tatsächlich habe sich, so Scheil, die polnische Außenpolitik von verschiedenen irrigen Annahmen leiten lassen, unter anderem der, daß das Deutsche Reich instabil und innerhalb kürzester Zeit militärisch zu besiegen sei. Anhand von Akten aus polnischen Archiven legte Scheil dar, in welchem Maße diese und andere Illusionen auf polnischer Seite sowohl die politische Strategie als auch die diplomatische Sprache prägten. Der militärische Angriff, der umgekehrt auch von Polen verschiedentlich durchexerziert wurde, erfolgte insofern überraschend, jedoch keineswegs voraussetzungslos.

Stefan Scheil wird die neuesten Ergebnisse seiner Forschungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs 2015 beim Wissenschaftsverlag Duncker & Humblot vorlegen.

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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