Wolfgang Bosbach sprach über das schwierige Verhältnis der CDU zu den Konservativen

„Der Begriff des Konservatismus ist heute nicht mehr positiv besetzt“

Wolfgang Bosbach

Wolfgang Bosbach

 Kommen Konservative auf die CDU zu sprechen, kristallisieren sich häufig drei Positionen heraus: Die eine, die mit der CDU abgeschlossen hat, weil diese keine konservativen Positionen mehr vertritt und auch nicht vertreten will. Die andere, die unbeirrt auf eine Renaissance konservativen Denkens in der CDU hofft. Und die dritte (zumeist in den Medien anzutreffende), die die CDU weiter unkritisch als „konservativ“ bezeichnet und damit die Frage nach einer politischen Alternative für Konservative gar nicht erst aufkommen läßt.

Zur Frage nach dem Verhältnis seiner Partei zu den Konservativen nahm nun am 10. November 2014 der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach in der Bibliothek des Konservatismus Stellung. Bosbach gehört zum Berliner Kreis der CDU, der wertkonservative, christlich-soziale und wirtschaftsliberale Wähler an die Partei binden will.

Der Begriff des Konservatismus sei Umfragen zufolge nicht mehr positiv besetzt, so Bosbach, und werde deshalb von manchen Unionspolitikern möglicherweise seltener gebrauchten als früher. Zudem müsse definiert werden, was „konservativ“ überhaupt bedeute. Er selbst verstehe darunter, nach einem Wort des Apostels Paulus, „alles zu prüfen, und das Gute zu behalten“. Was in diesem Sinne „gut“ sei, dürfe jedoch nicht nur am grünen Tisch erörtert werden, sondern müsse sich auch in der politischen Praxis bewähren. Hieran würden viele Forderungen, die die Alternative für Deutschland (AfD) erhebe, scheitern.

In einer Tour d’horizon entlang verschiedener, für Konservative traditionell wichtiger Politikfelder legte Bosbach im Anschluß seine politischen Einschätzungen zu den einzelnen Themen dar. Die anschließende, engagiert geführte Aussprache vertiefte und ergänzte die im Vortrag angesprochenen Fragen.

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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