Matthias Bath über die „Neue Rechte“ in West-Berlin 1965–1985

Eine elitäre Bewegung mit geringer politischer Wirkung

Matthias Bath

Matthias Bath

Vor 45 Jahren wurde im April 1970, als Gegenstück zur linken Studentenbewegung, die „Außerparlamentarische Mitarbeit“ (APM) gegründet, die sich zu einem Führungszentrum der nationalrevolutionären „Neuen Rechten“ in Deutschland entwickelte. Aus diesem Anlaß sprach Matthias Bath am 16. April 2015 vor etwa 60 Zuhörern in der Bibliothek des Konservatismus über die Geschichte dieser „Neuen Rechten“ in der Zeit von 1965 bis 1985.

Die kleine, elitäre Bewegung war geprägt durch einen revolutionären Befreiungsnationalismus und erstrebte einen nichtmarxistischen europäischen Sozialismus. Ihre Solidarität galt dabei vor allem den unterdrückten Völkern in Ost- und Mitteleuropa sowie in der Sowjetunion.

Wichtig war der „Neuen Rechten“ die Äquidistanz zwischen dem westlichen liberalen Kapitalismus und dem sowjetischen Staatssozialismus. Sie ähnelte dabei in Habitus und Agitation durchaus der Neuen Linken in Gestalt der Studentenbewegung, unterschied sich aber in ihrem Bezug zur Nation. Der „Neuen Rechten“ ging es dabei weniger um Staaten als um Völker. In Deutschland sollten daher sowohl die westliche als auch die sowjetische Besatzung überwunden und die nationale Einheit Deutschlands wiederhergestellt werden.

Die „Neue Rechte“ suchte vor allem über ihre Zeitschriften und Theorieorgane wie „Rebell“, „Neue Zeit“ oder „Sol“ ihre Konzepte zu popularisieren, doch blieb sie in West-Berlin letztlich auf einen kleinen Zirkel beschränkt und konnte somit kaum politische Wirkung entfalten.

 

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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