Karlheinz Weißmann erinnerte an den Widerstand Edgar Julius Jungs

Gedenken an die Opposition der ersten Stunde

Karlheinz Weißmann

Karlheinz Weißmann

„Konservativ sein heißt, die ewigen Grundlagen jeder menschlichen Gemeinschaft – Religion, Sittlichkeit, Befehl, Gehorsam, Gemeingeist, Hingabe – erhalten zu wollen.“ Mit diesen Worten Edgar Julius Jungs faßte Karlheinz Weißmann das Denken dieses frühen konservativen Widerständlers zusammen, der vor 80 Jahren, am 30. Juni oder 1. Juli 1934, von der SS ermordet wurde.

Weißmann, Historiker und Verfasser zahlreicher Bücher zu zeitgeschichtlichen Themen, verwies in seinem Vortrag vor rund 70 Gästen in der Bibliothek des Konservatismus darauf, daß es gerade das konservative Ethos sei, das Jung dazu befähigt habe, als einer der ersten öffentlich in Opposition zum Regime zu treten.

Während noch in den siebziger und achtziger Jahren Leben, Werk und Wirken Edgar Julius Jungs kaum Beachtung gefunden hätten, sei in den letzten Jahrzehnten auch international ein verstärktes Interesse an Jung zu beobachten, das teilweise sogar affirmative Züge trage.

Daß mit der sogenannten „Niederschlagung des Röhm-Putsches“ zugleich auch die konservative Opposition zerschlagen wurde, werde, so Weißmann, oft vergessen: „Ganz ausgelöscht werden konnte die Glut aber nicht, und so ist nicht nur die Ähnlichkeit der Pläne des konservativen Widerstandes von 1934 und 1944 alles andere als Zufall, auch die tatsächliche Möglichkeit zum Zug zu kommen, war niemals größer als kurz vor Vollendung der Machtübernahme Hitlers und kurz vor dem Untergang seiner Herrschaft.“

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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