Karsten Dustin Hoffmann über die militante Linke in Deutschland

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Linksextremismus steht erst am Anfang

Karsten Dustin Hoffmann

Karsten Dustin Hoffmann

Täglich kommt es zu Anschlägen, Ausschreitungen oder Übergriffen des Linksextremismus, aber weite Teile der Öffentlichkeit verharmlosen die Gewalt oder tun so, als sei sie nicht existent. Die wissenschaft-liche Beschäftigung mit dem Phänomen linke Gewalt liegt dabei weitestgehend brach und wird kaum finanziell gefördert.

Diesem Mißstand begegnen die Untersuchungen des langjährigen Hamburger Bereitschaftspolizisten und promovierten Politikwissenschaftlers Karsten Dustin Hoffmann, der am 23. Oktober 2014 Ergebnisse seiner Forschung in der Bibliothek des Konservatismus vorstellte. Vor vollem Haus beleuchtete der Gast – unter anderem Verfasser einer vielgelobten Arbeit über das autonome Zentrum „Rote Flora“ in Hamburg – in seinem Vortrag Ideologien, Strukturen und Aktionsformen jenes Teils der linken Bewegung, der den gesellschaftlichen Wandel nicht allein mit legalen Methoden zu erreichen sucht.

Der Referent betonte, daß die linksextreme Szene keineswegs ein geschlossener Block sei, als der er Außenstehenden erscheine, vielmehr gebe es innerhalb der Szene erhebliche Meinungsverschieden-heiten, die sich gelegentlich auch in offener Gewalt der Gruppen untereinander entlade. Das Gewaltpotential der Szene sei konstant groß. Hoffmann wies u. a. auf die Diskrepanz zwischen den offiziell festgestellten – relativ niedrigen –  Zahlen linksextremistischer Straftaten in der Gesamtstatistik extremistischer Straftaten und dem beherrschenden Anteil an der Gesamtzahl der extremistischen Gewaltakte hin. Dies sei, so Hoffmann, auf die im Vergleich zum Rechtsextremismus weniger scharfe Ahndung von Propagandadelikten zurückzuführen.

Die an den Vortrag anschließende lebhafte Aussprache förderte vor allem die Erkenntnis zu Tage, daß gerade die wissenschaftliche und gesellschaftliche Beschäftigung mit dem Komplex Linksextremismus erst am Anfang steht.

Eine Zusammenfassung des Vortrags finden Sie auf unserem Youtube-Kanal!

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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