Raymond Unger: Die Heimat der Wölfe – Ein Kriegsenkel auf den Spuren seiner Familie
Mittwoch, 7. Mai 2025, 19 Uhr (Einlaß ab 18.15 Uhr): Buchvorstellung
Eintritt 10 Euro pro Person (ermäßigt 5 Euro) an der Abendkasse
Raymond Unger (c) Privat
Die Schatten des Krieges lasten noch immer auf uns. Am 7. Mai 2025 stellt Raymond Unger ein Sachbuch in Romanform vor, in dem er beschreibt, wie die Generation der Kriegskinder durch die Kriegserlebnisse traumatisiert wurde und dadurch ihren eigenen Kindern häufig nur verschlossen, körperlich und seelisch unnahbar und wenig empathisch begegnen konnte. Die Heimat der Wölfe hilft, das zu verstehen, worüber in den Familien nicht gesprochen wurde und wonach man heute kaum noch fragen kann, da es bald keine Menschen mehr gibt, die die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, Flucht und Vertreibung selbst erlebt haben.
Die Großeltern von Unger stammen aus Bessarabien, heute Moldawien. Die Winter waren von großer Härte geprägt, in den eisigen Nächten wurde der Hof immer wieder von Wölfen angegriffen. In einer solchen Nacht beginnt das Buch, für das Unger persönliche Erinnerungen, Tonbandaufzeichnungen sowie Tagebücher von Familienmitgliedern auswertete. Ihm gelingt dabei eine eindrucksvolle, ganz eigene literarische Form, indem er seine spannend erzählte Familienchronik durch essayhafte Einschübe und psychologische Interpretationen flankiert. Unger bietet einen psychologisch differenzierter Blick in die Schatten deutscher Geschichte und auf die Kraft, die aus der ungeschönten Konfrontation mit der Wahrheit erwächst. Seine glänzend erzählte Familienchronik, verdichtet zu einem zeitgeschichtlichen Gesamtbild, erscheint jetzt in einer erweiterten und aktualisierte Neuauflage.
Raymond Unger, geboren 1963, lebt in Berlin und ist als Kunstmaler in eigenem Atelier tätig. Er schreibt Essays und Bücher und hält Vorträge zu den Themen Kunst, Psychologie und Politik. Als ehemaliger Therapeut leitete er bis Ende der 1990er-Jahre eine Naturheil- und Psychotherapiepraxis in Hamburg. Ein Kernthema in Ungers Arbeit ist die transgenerationale Traumaweitergabe kriegsbelasteter Kindheiten. In seiner Trilogie mit den Bänden Die Wiedergutmacher (2018), Vom Verlust der Freiheit (2021), Die Heldenreise des Bürgers (2023) beschäftigt sich Unger mit der Sonderrolle Deutschlands in den Themen Migration, Klima, Pandemie und Ukraine. Sein neuestes Buch ist der Roman KAI. Für sein bildnerisches Schaffen erhielt Raymond Unger 2011 den internationalen Lucas-Cranach-Kunstpreis für Malerei. Raymond Unger ist mit seinen Werken in Privatsammlungen im In- und Ausland vertreten.
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