3. Jungkonservatives Seminar begeisterte

Schüler, Studenten und Jungakademiker erarbeiteten sich „Aspekte einer konservativen Staatstheorie“ 

Wissensdurstige Studenten im Lesesaal: „So etwas bekommen wir an der Uni nie zu hören“

Ein ganzes Wochenende lang beschäftigten sich 25 Schüler, Studenten und Jungakademiker im Lesesaal der BdK mit dem modernen Staat aus konservativer Sicht. Das Programm des 3. Jungkonservativen Seminars bot neben intensiven inhaltlichen Einheiten auch ein Besichtigungsprogramm sowie einen Filmabend.

„Aspekte einer konservativen Staatstheorie“ standen im Mittelpunkt des mittlerweile 3. Jungkonservativen Seminars, das vom 22. bis 24. November 2024 in der BdK stattfand. 25 Schüler, Studenten und Jungakademiker aus Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden waren zusammengekommen, um sich unter der Leitung von Jonathan Danubio und Wolfgang Fenske mit der Frage zu befassen, wie man als Konservativer den modernen Staat einzuschätzen habe und über welche metaphysischen Ressourcen er verfüge.

Die konzentrierte Arbeit an Texten, die die Teilnehmer vorab intensiv vorbereitet hatten, stand an diesem Wochenende im Vordergrund. Nach einer grundlegenden Einführung ins Thema anhand eines Textes von Panajotis Kondylis (1943–1998) setzte die Betrachtung der staatsphilosophischen Entwicklung seit dem Mittelalter mit Thomas von Aquin (1225–1274) ein. Was aus dem Wegbrechen der metaphysisch- christlichen Dimension des Staates in der Neuzeit folgte, zeigten Niccolò Machiavelli (1469–1527) und Thomas Hobbes (1588–1679) auf unterschiedliche Weise. Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) unternahm mit seinem Konzept des „protestantischen Staates“ den letzten großen Versuch, die christliche Grundierung des Staates in der Neuzeit zu begründen.

Sebastian Krockenberger (li.) erläutert Inschrift und Ornamentik der Schloßkuppel

Aus dem 20. Jahrhundert analysierten die Teilnehmer Texte der beiden konservativen Philosophen Ernst Forsthoff (1902-1974) und Arnold Gehlen (1904-1976). Für Abwechslung im dichten Tagungsbetrieb sorgte am Samstag ein Ausflug zum Berliner Schloß, dessen biblische Inschrift und Ornamentik an die einstmals religiösen Bezüge von Herrschaft erinnerten. Am Abend stand Ingmar Bergmanns Film „Das siebente Siegel“ auf dem Programm.

Ermutigt und dankbar verabschiedeten sich die Teilnehmer am Sonntagmittag in alle Himmelsrichtungen. Eine Teilnehmerin: „Solche Inhalte wie in der BdK bekommen wir an der Uni nie zu hören! Und auch die Genauigkeit, mit der hier an Texten gearbeitet wird, ist beeindruckend.“ So ist die Vorfreude auf das nächste Jungkonservative Seminar groß. Eine Vorfreude, die die Veranstalter rundum teilen.

Folgende Literatur wurde im Seminar bearbeitet (in Auszügen):

Panajotis Kondylis: Konservativismus (1986)
Thomas von Aquin: Über die Herrschaft des Fürsten (1265)
Niccolò Machiavelli: Der Fürst (1513)
Thomas Hobbes: Leviathan (1651)
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte (1830)
Ernst Forsthoff: Der Staat der Industriegesellschaft (1971)
Arnold Gehlen: Die Seele im technischen Zeitalter (1957)

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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