Begleitveranstaltung zum Marsch für das Leben in der Bibliothek des Konservatismus
Leben schützen – weil jeder fehlt, der nicht geboren wird
„Vorausgesetzt, daß die gegenwärtige demographische Entwicklung sich fortsetzt, müssen im Jahre 2050 rund 100 Erwerbstätige für 70 Rentner aufkommen. Das kann keine Volkswirtschaft leisten.“ Mit diesem Satz brachte Karl Michael Ortmann, Professor für Mathematik an der Beuth-Hochschule Berlin und Mitglied im Berliner Landesvorstand der Christdemokraten für das Leben, seine Forschungen zum demographischen Wandel in Deutschland auf den Punkt. Rund 70 Personen waren am Vormittag des 21. September 2013 der Einladung in die Bibliothek des Konservatismus gefolgt, um sich über die demographische Lage in Deutschland und Auswege aus der Krise zu informieren.
Die Resultate Ortmanns waren ernüchternd: Dadurch, daß seit Jahrzehnten zu wenige Kinder geboren würden, fehlten heute auch deren Kinder und Enkelkinder, wodurch sich das Problem von Generation zu Generation weiter verschärfe. In verschiedenen statistischen Szenarien zeigte Ortmann schließlich auf, daß selbst fiktive Maßnahmen wie eine drastische Heraufsetzung der Geburtenrate, ein komplettes Abtreibungsverbot, massenhafte Zuwanderung oder ein deutliches Heraufsetzen des Renteneintrittsalters keine realistischen Möglichkeiten böten, die demographische und volkswirtschaftliche Krise noch aufzuhalten.
Eine Zusammenfassung des Vortrags von Karl Michael Ortmann finden Sie hier.
Um die Öffentlichkeit für das Leben mit Kindern zu sensibilisieren und auf seine Schwangerenberatung aufmerksam zu machen, hat das Projekt 1000plus – Hilfe statt Abtreibung neue Kurzfilme produziert, die Manfred Libner, Geschäftsführer der Stiftung Ja zum Leben (Meschede), im Anschluß an den Vortrag vorstellte. Schwangere und Eltern ungeborener Kinder suchten Hilfe heute vorrangig im Internet, so daß die Schwangerenberatung hier präsent sein müsse. Die Trailer unter dem Motto „Weil jeder fehlt, der nicht geboren wird“ machten deutlich, daß jede Abtreibung nicht nur für das betroffene Kind und seine Familie, sondern für die ganze Gesellschaft Konsequenzen habe.
Zum Abschluß der Veranstaltung stellte Andreas Krause Landt das von ihm mitherausgegebene Buch „Wir sollen sterben wollen“ (erschienen 2013 in der Edition Sonderwege bei Manuscriptum) vor. „Sterbehilfe ist das Ende aller Selbstbestimmung“, so Krause Landt, sie „ist Euthanasie an Lebensmüden und medizinisch unnötig“. In zehn Thesen entwickelte Krause Landt eine Perspektive auf aktive und passive Sterbehilfe, die unter anderem deutlich machte, daß das vermeintlich „selbstbestimmte“ Lebensende immer auch einschneidende Folgen für das familiäre Umfeld habe, die von diesem – unfreiwillig – getragen werden müßten.
Die Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung und die Stiftung Ja zum Leben laden alljährlich am Vormittag des Marsches für das Leben zu einer gemeinsamen Begleitveranstaltung mit Vorträgen, Buchvorstellungen und Diskussionen über Fragen des Lebensrechtes und des Lebensschutzes ein.