Das politische Wunschdenken der Deutschen kann nur von außen überwunden werden

Alexander Meschnig über den Deutschen Herbst 2015

Alexander Meschnig

Am 4. September 2019 stellte Alexander Meschnig sein neues Buch „Deutscher Herbst 2015 – Essays zur politischen Entgrenzung“ vor. Der Politikwissenschaftler und Psychologe sieht durch die Öffnung der Grenze im Herbst 2015 eine Veränderung bei allen Menschen in Deutschland. Die Vorgänge hätten zu einer Polarisierung und Spaltung geführt, die quer durch die Gesellschaft, durch Freundschaften und Familien reiche. Die dringend benötigte kritische Auseinandersetzung mit jener Entscheidung sei allerdings bis heute ausgeblieben, und dies vergifte das Klima in Deutschland weiterhin.

Das schlimmste an der ausbleibenden Auseinandersetzung, so Meschnig, sei das Gefühl, daß sich die Entwicklung hierzulande langsam auf einen Abgrund zubewege, aber man nichts tun können und Zuschauer bleibe. Alle Fakten und Argumente lägen auf dem Tisch, aber die politischen Konsequenzen blieben aus. Fatalerweise scheine die Wirklichkeit keinen Einfluß mehr auf das Denken und Handeln in Deutschland zu haben. Doch der tatsächliche Zustand sei besorgniserregend. Man lasse über eine Million Einwanderer aus tribalistischen, patriarchalen, gewaltaffinen Kulturen ins Land, verzichte auf die Sicherung der eigenen Grenzen und verlange von allen anderen europäischen Ländern, dasselbe zu tun. Deutschland sei der stolze Vorreiter einer hysterisierten Klimabewegung, ergehe sich in Untergangsszenarien und zerstöre mutwillig aufgrund dieses Prinzips die heimischen Industrien, auf denen der eigene Wohlstand aufgebaut sei. Die Bevölkerung werde bei diesen und weiteren Maßnahmen in moralische Geiselhaft genommen. Dieses infantile, von der Realität abgehobene Wunschdenken sei politisch hegemonial geworden, was die eigentliche, unfaßbare Neuerung unserer Zeit sei.

Eine Änderung dieses Zustandes könne aus Meschnigs Sicht nur von außen erfolgen. Längst hätten andere Staaten die Rolle der Handelnden übernommen, wie etwa Österreich und die Visegrad-Staaten bei der mazedonischen Grenzschließung. Die deutsche Politik setze dagegen immer noch auf einen Aufschub und hoffe, daß andere Akteure die Entscheidungen übernehmen und die daraus folgenden unangenehmen Konsequenzen tragen würden. Wenn eine Rettung noch möglich sei, dann, so Meschnig, könne diese nur aus dem Ausland kommen.

Das Video des Vortrags sehen Sie demnächst hier auf unserer Seite.

 

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