Die postmodernen Eliten haben sich der Bevölkerung entfremdet

Todd Huizinga sprach über Donald Trump und was Europa von ihm lernen kann

Todd Huizinga in der BdK

Am 11. Oktober 2017 stellte der ehemalige US-Diplomat Todd Huizinga sein neues Buch „Was Europa von Trump lernen kann“ vor rund 90 Zuhörern vor. Der studierte Germanist erklärte Donald Trumps Wahlsieg damit, daß der jetzige Präsident besser als alle anderen die Spaltung in den westlichen Ländern verstanden habe. Das Phänomen Trump sowie der sogenannte Populismus seien Reaktionen auf den Konflikt zwischen einer postmodern-progressiven, globalistisch denkenden Elite und einer zum großen Teil traditionalistischen Bevölkerung. Trump verkörpere einen neuen Konservatismus, der die freiheitlich-demokratischen Werte wiederherstellen wolle.

Die postmodern-progressiven Eliten würden, so Huizinga, mit einer Mischung aus Political Correctness und „Identity Politics“ nicht nur die Gesellschaft polarisieren, sondern auch die Freiheit gefährden. Die Politik der (Über-)Betonung  der Identität und der Rechte marginalisierter Gruppen, wolle lediglich diesen Vorteile schaffen und allen anderen ihre Sichtweise aufzwingen. Wer ihnen widerspreche, würde in dieser Argumentation deren „Identität“ angreifen und werde im Namen der Politischen Korrektheit als xenophob, rassistisch, frauenfeindlich etc. gebrandmarkt und aus der Diskussion ausgeschlossen. Es habe also jeder seine „eigene“ Wahrheit, die in dieser Logik nicht nur von allen geduldet, sondern auch unterstützt werden müsse, damit jeder zu seinem Recht komme. Da dies ein Menschenrecht sei, habe der Staat im Namen der universellen Menschenrechte dieses Recht durchzusetzen. Es sei diese „Entscheidungsfreiheitsdiktatur“ der Postmoderne, gegen die Donald Trump angetreten sei und gegen die er kämpfe, so Huizinga.

Der Präsident versuche, die Erbschaft des Westens, die abendländische Kultur, zu bewahren. Trump verkörpere einen neuen, menschennahen Konservatismus, der die Entfremdung  der Bevölkerung von den Eliten verstehe und die richtigen politischen Antworten darauf geben wolle. Europa könne von Trump lernen, so Huizinga abschließend, daß ein postmodernes „Weiter so“ der Eliten die Entfremdung der Bevölkerung verstärken werde. Die Rückbesinnung auf die freiheitliche Demokratie können nur durch menschennahe Politik im Kampf gegen die Political Correctness realisiert werden.

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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