Ökologische Mobilität ist nur durch Wettbewerb und Innovation erreichbar, nicht durch staatliche Umverteilung

Oswald Metzger über Mobilität und die Zukunft des Autos

Oswald Metzger

Am 12. Februar 2020 stellte Oswald Metzger sein aktuelles Buch „Demnächst ohne Auto – Warum unsere Mobilität ohne eigene vier Räder nicht möglich, nicht ökologischer und nicht bezahlbar wäre“ vor. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Haushaltspolitiker erklärte, warum die öffentliche Diskussion über Mobilität und Energiewende an der Sache vorbei gehe, lediglich hohe Kosten erzeuge und keinerlei Steuerungseffekte habe. Die Wirklichkeit der Mobilität sei dagegen beherrscht von Machern, wirtschaftlichen Realitäten und den Bedürfnissen normaler Menschen, an denen die politischen Maßnahmen vorbeigingen – mit Ausnahme der Kosten.

Metzger kritisierte die Idee einer sogenannten „Verkehrswende“, die annehme, alle Menschen in diesem Land könnten künftig nur noch mit Bus und Bahn mobil sein. Dies sei eventuell für eine Metropole wie Berlin denkbar, aber auch in der deutschen Hauptstadt würden 38 Prozent aller Mobilitätsvorgänge mit dem Auto verrichtet und nur 20 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In ländlichen Räumen habe man es sogar mit 80 Prozent Autonutzung und nur 5 bis 8 Prozent öffentlichen Verkehrsmitteln zu tun. Der Großteil der Mobilität in Deutschland würde ohne das Automobil gar nicht funktionieren können. Ebenso verhalte es ich mit dem Transport von Waren. Die Bahn sei nur effizient bei Strecken über mehrere hundert Kilometer und könne außerdem viele Zielorte, Firmen, Fabriken, Handelszentren usw. gar nicht erreichen. Ohne Lkw sei also auch Wirtschaft in unserem Lande nicht möglich. Man müsse mit dieser Lebenslüge aufräumen, ansonsten beziehe sich Politik nicht mehr auf die Realität. Die günstigen Bahnpreise seien beispielsweise nur der massiven Subventionierung durch die Steuerzahler geschuldet. Das gleiche gelte in noch größerem Maße für die Energiewende. Es werde sowohl bei Verkehr als auch Energie vor allem Steuergeld umverteilt, was dem Staat monetären Nutzen bringe, aber keinerlei Steuerungsfunktion im Hinblick auf alternative Energien oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bringe. Es gebe Verteuerung für die Bürger, keine ökologischen Effekte, aber dafür Gefährdung der Wirtschaft und unseres Wohlstands.

Oswald Metzger plädierte für marktwirtschaftliche Lösungen, sowohl im Bereich der Mobilität als auch der Politik allgemein. Durch den Zertifikatehandel habe es Großbritannien geschafft, mit einer Marktlösung seinen CO2-Austoß drastisch zu senken und günstigere Preise für Energie und Mobilität zu erreichen. In Deutschland werde durch Subventionen die Energie und das Autofahrern verteuert, aber der CO2-Austoß sei kaum gesenkt worden, der ökologische Nutzen bliebe aus. Lediglich höhere Preise und Umverteilung an spezielle Interessengruppen seien das Ergebnis. Sollte sich der Plan Chinas realisieren, ab dem Sommer einen Zertifikatemarkt für CO2 zu schaffen, seien die Möglichkeiten der Verringerung gigantisch, während die Maßnahmen in Deutschland nichts brächten und lediglich teuer seien. Aus diesen Gründen sprach sich der ehemalige Haushälter für Wettbewerb in der Technologie aus, gegen eine dirigistische Politik. Vielleicht spiele in der Zukunft Wasserstoff eine starke Rolle, vielleicht die Brennstoffzelle. Es sei gut, daß es viele Optionen gebe, und für Innovatoren und Investoren sei die motorisierte Mobilität ein spannendes Aktionsfeld. Wo sonst bestehe ein so hoher Bedarf so großer Bevölkerungsanteile mit so hoher Zahlungsbereitschaft an guten und technischen Lösungen? Wettbewerb und Innovation seien gefragt, nicht staatlicher Dirigismus und teure Subventionen ohne Nutzen. Die Mobilität der Zukunft könne ökologischer sein, aber ohne Auto sei sie nicht möglich.

Das Video des Vortrags sehen Sie demnächst hier auf unserer Seite.

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