Linke Kleingruppen entscheiden, was an der Universität gesagt werden darf

Lion Edler über seien Zeit als konservativer Student am Otto-Suhr-Institut

Lion Edler

Am 6. März 2019 stellte Lion Edler sein Buch »Halt bloß die Klappe!« – Als konservativer Student am Otto-Suhr-Institut vor. Der junge Politikwissenschaftler berichtete über seine Studienzeit, während der er von Kommilitonen per Flugblatt als „Rechter“ an den öffentlichen Pranger gestellt wurde. Die Verhältnisse an einem heutigen politikwissenschaftlichen Institut schilderte Edler dabei in der Rückschau auf durchaus humorige Wiese, ohne die politische Brisanz des Meinungskampfes an der Universität zu beschönigen.

Vor seinem Studienbeginn schrieb Edler bereits für die Wochenzeitung Junge Freiheit und die Monatszeitschrift eigentümlich frei. Da beide Periodika ein rotes Tuch für viele Linksdenkende sind, warnte ihn ein Bekannter, dies an der Universität offen zu sagen: „Halt bloß die Klappe!“. Doch recht früh wurden einige linke Gruppen auf Edler aufmerksam und verteilten Flugblätter mit Adreßdaten von ihm und seiner Familie. Er wurde darin als „Rechter“ diffamiert, der nur an der Universität sei, um linke Gruppen auszuspionieren. In der Folge wurde in einem Seminar über dieses Pamphlet diskutiert. Die meisten Kommilitonen, bis auf wenige Ausnahmen, zeigten sich entsetzt über den denunziatorischen Charakter der Aktion. Edler wies denn auch darauf hin, daß die meisten Studenten keine politischen Ideologen seien, aber die Meinungshoheit am Otto-Suhr-Institut von einer kleinen, aber aktivistischen Gruppe Linker dominiert werde. Dies gehe soweit, daß sich andere Studenten nicht politisch äußerten und auch Professoren nichts dazu sagten, um in Ruhe gelassen und nicht ebenfalls an den Pranger gestellt zu werden. So wurde Edler selbst von einem ihm gewogenen Professor davon abgeraten, seine Abschlußarbeit über die die mediale Darstellung der Flüchtlingskrise zu schreiben, da ihm dies in seiner Prüfungskommission verübelt werden könnte. Statt dessen fertigte er eine Arbeit über die Energiewende an.

Lion Edler zeigte an vielen Beispielen die Methoden der Meinungsmache auf. So würden etwa in den Tutorien, die sich an Studienanfänger richteten und von Studenten der höheren Semester gegeben werde, vor allem linke Studenten agieren und schon dort nach Nachwuchs suchen. Weiterhin würde hier den Neuen vor allem die linke Theorie nahegebracht und sie zu diesem Weltbild gedrängt. Besonders wert werde hier auf Gender-Theorie gelegt und diese propagiert. Dadurch würden den Studienanfängern von Beginn an aufgezeigt, wer am Institut „das Sagen“ habe, und in der Folge seien an einem Institut für Politikwissenschaften politische Debatten nicht existent. Politischer Aktionismus komme nur von den Linken, während die große Mehrheit lediglich ihr Studium verfolge und sich nicht einmischen wolle. Auch wenn er es bedauere, so Edler, sei er auch so verfahren und habe sein Studium der Politikwissenschaft geradezu apolitisch durchgeführt. Die Klappe so ganz halten wollte er dann aber doch nicht, weshalb er mit seinem Erfahrungsbericht auf die Zustände hinweise, denn eigentlich sei die Universität doch ein Platz der Debatte und der Suche nach Wahrheit und nicht für die politische Agitation von Kleingruppen gedacht.

 

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