Sophia Kuby über den Streit um die Ehe und den Verlust der Vernunft

„Wenn alle heiraten können, kann niemand mehr heiraten“

Sophia Kuby vor vollbesetztem Auditorium

Sophia Kuby vor vollbesetztem Auditorium

„Es tut sich was in Europa!“ Mit verhaltenem Optimismus faßte Sophia Kuby, Direktorin der European Dignity Watch mit Sitz in Brüssel, am 1. April 2014 in der Bibliothek des Konservatismus die jüngsten Entwicklungen in der EU-Familienpolitik zusammen. Unter dem Titel „Vielfalt oder Dammbruch? Die aktuelle Diskussion um Ehe und Familie in Europa“ führte sie ihren mehr als 100 Zuhörern erste Erfolge vor Augen, die es gegen die Umdeutung der Ehe und die Einschränkung des Rechts auf Leben zu verzeichnen gebe.

In Frankreich hätten Millionen von Bürgern gegen das von der Regierung eingebrachte Gesetz „Ehe für alle“ („mariage pour tous“) demonstriert, das neben der Homo-Ehe auch das Recht Homosexueller auf künstliche Befruchtung und Adoption beinhalte. Auch wenn das Gesetz letztlich nicht habe verhindert werden können, sei der massenhafte Protest bürgerlicher Kreise ein absolutes Novum und ein Schock für die Politische Klasse in Frankreich gewesen. In Kroatien und Ungarn habe man die Ehe von Mann und Frau unter den ausdrücklichen Schutz der Verfassung gestellt. In Slowenien habe eine Volksabstimmung die Verabschiedung eines Gesetzes zur Homo-Ehe verhindert.

Der vielleicht wichtigste Erfolg sei jedoch im Europäischen Parlament erzielt worden: Mit nur sieben Stimmen Mehrheit sei eine Vorlage der sozialistischen Abgeordneten Edite Estrela („Estrela-Bericht“) abgelehnt worden, die ein „Menschenrecht auf Abtreibung“ und interaktive Sexualerziehung im Kleinkindalter vorsah.

Als Hauptproblem der Diskussion machte Kuby eine konstruktivistische Weltsicht aus, wonach die Ehe als soziales bzw. juristisches Konstrukt der Wandlung unterliege. Dem setzte sie die realistische bzw. vernunftgeleitete Sicht entgegen, die sich auch in einer jahrtausendealten, kultur- und religionsübergreifenden Tradition widerspiegele.

Der Radiosender ERF Pop berichtete > hier < über den Vortrag.

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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