Tilman Nagel über die Auseinandersetzungen mit dem Islam

Vielfältige Probleme mit dem Islam nicht beschönigen und beschweigen

Tilman Nagel

Tilman Nagel

Gern und ausgiebig kritisiert man in der Öffentlichkeit das Christentum, insbesondere die beiden großen Kirchen. Aber über den Islam, von dem man in der Regel ebenso wenig oder noch weniger weiß, soll kein kritisches Wort fallen. Hat man „Angst vor Allah?“ Diese Frage stellte Tilman Nagel, als er am 11. Juni 2015 vor rund 100 Zuhörern in der Bibliothek des Konservatismus sein gleichnamiges Buch vorstellte. Die tiefgreifenden Auseinandersetzungen mit dem Islam dürften nicht tabuisiert werden, so Nagel. Der vielfach ausgezeichnete Göttinger Islamwissenschaftler und Arabist plädierte für eine freie Auseinandersetzung mit den Merkmalen des Islams, die dessen Bekennern eine fruchtbare Teilhabe an unserem Gemeinwesen erschwerten.

Aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieb Tilman Nagel die geschichtliche wie gegenwartsbezogene Dimension dieser Merkmale. Denn erst deren zuverlässige Kenntnis befähige zu einer Analyse der vielfältigen Probleme, vor die Europa durch die Zuwanderung von Muslimen gestellt werde. Diese Probleme würden durch Beschönigen und Beschweigen nicht zum Verschwinden gebracht.

Ein vermehrtes Wissen vom Islam verringere die Scheu, den oft haltlosen Behauptungen seiner Sachwalter entgegenzutreten, so Nagel abschließend. Zugleich erschwere man es den Advokaten der Politischen Korrektheit, ihre auf Tabus und Denkverbote beruhende scheinbare moralische Überlegenheit auszuspielen.

 

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) ist ein Ort konservativen Denkens und Schaffens in Berlin. Sie dient gleichermaßen dem Sammeln und Erhalten konservativer Literatur, wie der Weiterentwicklung konservativen Gedankenguts durch Vorträge und Publikationen.

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