Podcast Katechon #14 – Konservative Geschichtsphilosophie: Lew Tolstois „Krieg und Frieden“
In der 14. Folge des konservativen Theoriepodcasts Katechon sprechen Jonathan Danubio und Tano Gerke über „Krieg und Frieden“, das Hauptwerk des russischen Schriftstellers Lew Tolstoi (1828–1910). Im Zentrum steht dabei die Frage nach seiner Geschichtsphilosophie, die stark von dem reaktionären Vordenker Joseph de Maistre beeinflußt wurde und konservative Elemente aufweist.
Insbesondere im zweiten Teil von „Krieg und Frieden“ nehmen geschichtsphilosophische Betrachtungen einen bedeutenden Teil ein. Politische und militärische Beschlüsse sind für Tolstoi nicht entscheidend für den Verlauf der Geschichte, sondern vielmehr eine nicht genauer zu bestimmende Transzendenz. Wie der Ideengeschichtler Isaiah Berlin deutlich gemacht hat, geht dieses Geschichtsverständnis maßgeblich auf Theorien von Joseph de Maistre zurück. Doch finden sich weitere konservative Elemente in dem Roman, wie etwa ein pessimistisches Menschenbild und eine Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Allmachtsphantasien.
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