Große Planlosigkeit statt »großer Plan«

Cora Stephan stellte ihr Buch „Lob des Normalen“ vor

Cora Stephan liest aus ihrem Buch

„Normal ist, was Gewohnheit begründet, etwas, das man nicht erklären muß“, heißt es im Prolog von Cora Stephans neuem Buch „Lob des Normalen – Vom Glück des Bewährten“, das sie am 17. August 2022 in der BdK vorstellte. Doch erklären, wenn nicht gar rechtfertigen, muß man heutzutage vieles, wenn es nach dem Willen der politischen und medialen Eliten geht: Daß es zwei Geschlechter gibt (und nicht über 50), daß eine Ehe zwischen Mann und Frau geschlossen wird (und nicht zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern), daß sich die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung bewährt hat (und eine Schwangere im Schützenpanzer nichts verloren hat), daß „Klima“ nichts anderes ist als das statistische Mittel des Wetters (aber nichts, was der Mensch „retten“ könnte), daß „Heimat“ ein natürliches Bedürfnis des Menschen ist (und nicht auf rechtsextreme Gesinnung schließen läßt) usw. usf.

Der Zusammenhang zwischen den (nationalen wie transnationalen) Eliten einerseits und dem schleichenden Verlust des Normalen andererseits überrascht Stephan indes nicht. Unter Bezug auf David Goodharts Buch „The Road to Somewhere“ (deutsch 2020; vgl. AGENDA 26) unterscheidet sie zwischen den „Somewheres“, also den seßhaften „Normalos“, und den „Anywheres“, jenen mobilen Eliten, „die jeden Flughafen der Welt kennen“. In ihrer abgehobenen Lebenswirklichkeit gebe es die Erfahrung des Bewährt-Normalen nicht mehr, und vor diesem Hintergrund fällten sie ihre oft folgenreichen Entscheidungen.

In der anschließenden Aussprache wurden Zweifel laut, daß es sich bei den parallel ablaufenden, gravierenden Fehlentwicklungen auf den unterschiedlichsten Gebieten des gesellschaftlichen Lebens um einen Zufall handeln könne: Steckte am Ende doch ein großer Plan hinter den zahllosen Einzelentwicklungen? Doch soweit wollte Cora Stephan nicht gehen: Schon ein flüchtiger Blick in die Politik zeige, daß (etwa bei der sogenannten Energiewende) zwar große Planlosigkeit vorherrsche, jedoch kein „großer Plan“.

Einen vollständigen Mitschnitt der Buchvorstellung sehen Sie demnächst an dieser Stelle.

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