Gegen Migration und Menschenhandel im Mittelmeer

Alexander Schleyer über die Mission „Defend Europe“

Alexander Schleyer

Am 7. November 2018 sprach Alexander Schleyer über sein neues Buch „Defend Europe – Eine Aktion an der Grenze“. Der ehemalige Marinesoldat, der außerdem langjährige Erfahrung auf Containerschiffen vorweisen kann, war als Navigationsoffizier für die Mission „Defend Europe“ von Aktivisten der Identitären Bewegung angeheuert worden. Die abenteuerliche Mission, die im Sommer 2017 im Mittelmeer stattfand, brachte dem Autor und den Beteiligten viel Ärger mit Behörden verschiedener Länder, mehrere kurze Gefängnisaufenthalte und große Strapazen ein. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – konnte er einen direkten Blick auf die Migrationsproblematik zwischen Afrika und Europa werfen und viele Erkenntnisse über Ursachen, Mißbrauch und Profiteure gewinnen.

Der eigentliche Zweck der Mission sei es gewesen, verschiedene NGOs (Nichtregierungsorganisationen), die im Verdacht stehen, sich als Schlepper für Migranten zu verdingen, zu beobachten. Diese NGOs seien nach seinen Recherchen, so Schleyer, vielfach finanziert über große Spenden einer Stiftung, die dem ungarisch-amerikanischen Millionär George Soros gehöre. Doch habe sich gezeigt, daß es gar nicht so sehr diese Organisationen seien, die das Migrationsproblem beförderten, sondern vielmehr staatliche Akteure, sowohl in Europa und Afrika als auch mafiöse und terroristische Organisationen. Als Beispiele nannte er die ghanaische Mafia, die neben Kokain- auch Menschenhandel als lukratives Geschäft betreibe. Ähnliches gelte für islamische Milizen, gerade in Libyen. Auch staatliche Akteure wie Polizei oder Militär würden sich an forcierter Migration, oftmals durch Wegschauen gegen Bestechungsgelder, beteiligen. So habe sich die Aufnahme von Migranten durch europäische Schiffe seit 2014 von europäischen Gewässern nahezu komplett in lybische Hoheitsgewässer, 10 Kilometer vor der afrikanischen Küste, verlagert. Das internationale Seerecht sehe vor, in Seenot Geratene in den nächsten sicheren Hafen zu bringen. Selbst wenn dies in libyschen Häfen nicht der Fall sein sollte, so seien sowohl Italien als auch Griechenland, mithin Europa, dennoch doppelt so weit entfernt wie der nächste sichere Hafen in Afrika. Darüber hinaus seien die Schlauchboote, die eingesetzt würden, technisch nicht in der Lage, 200 Menschen nach Europa zu bringen, da der Sprit bei solcher Überladung nicht über 20 Kilometer hinausreiche. Zusätzlich bräuchten die Menschen an Bord Wasser, und auch das könne nicht in ausreichender Menge mitgeführt werden. Diese Schlauchboote würden in großen Mengen nach Tripolis geliefert, hier mit Menschen überladen und vor die libysche Kiste geschippert. Dann kämen europäische Schiffe, nähmen sie dort auf und brächten sie über hunderte von Kilometern nach Europa. Von einem aussichtsreichen Versuch, „über das Mittelmeer nach Europa zu fahren“ könne also gar nicht gesprochen werden, so der erfahrene Seemann Schleyer weiter. Letztlich verdienten Schlepperbanden daran, Menschen an die Grenze der Hoheitsgewässer zu bringen, wo sie durch Spendengelder finanzierte NGOs unter Duldung europäischer Behörden nach Europa bringen. Ein kurioser Vorgang, so Schleyer, der auch nach geltendem Seerecht illegal sei.

Zum Abschluß verwies Alexander Schleyer noch auf die Vereinten Nationen, die unter dem deutschen Titel „Bestandserhaltungsmigration“ Strategiepapiere vorlegt hätten, um die durch demographischen Wandel betroffenen Länder Europas durch Migration in ihrer jetzigen Bevölkerungsgröße zu erhalten. Der englische Titel laute allerdings „Replacement Migration“, spreche also von Ersetzung durch Migration. Auch wenn dies nur ein Papier der UNO sei, das die Frage aufwerfe, ob so etwas den alternden Staaten Europas möglicherweise helfe, könne er sich aufgrund seiner geschilderten Eindrücke nicht des Verdachts erwehren, daß zumindest in Teilen der europäischen Politik versucht werde, diese Migrationsstrategie zu befördern und durchzusetzen. Auf der anderen Seite stünden natürlich Abkommen verschiedener europäischer Länder mit Libyen, die dessen Küstenwache finanziell unterstützten, und auch in Italien, Spanien und Malta hätten sich die Regierungen zu einem härteren Kurs gegen die NGOs entschlossen. Daß die libyschen und italienischen Küstenwachen diesem organsierten Menschenhandel momentan ein Ende gesetzt hätten, wolle er natürlich nicht der Mission „Defend Europe“ zuschreiben, so Schleyer augenzwinkernd, aber einen kleinen Baustein zur Aufklärung der europäischen Öffentlichkeit habe man doch beitragen können. Das Problem bestehe natürlich weiter, aber in einigen Ländern Europas habe sich die öffentliche Meinung gedreht, und vielleicht könne dies eine wirkliche Trendwende gegen das Schlepperwesen und den Menschenhandel im Mittelmeer bewirken.

 

 

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